Kleines Blutbild

Die Anzahl der roten Blutkörperchen können einen Hinweis auf eine Anämie (Blutarmut) und genauso auf eine maligne Erkrankung geben.
Ursachen für eine Blutarmut kann z.B. ein Eisenmangel sein.

Normwerte:
bei Männern 4,6–5,9x10^6/µl
bei Frauen 4,0–5,2x10^6/µl

Rechnet man das auf den Gesamten Körper hoch sind das etwa 30.000.000.000.000 (Billionen) Erythrozyten.

Die Größe des roten Blutkörperchen kann einen Hinweis auf einen Mangel an Vitamin B12 und Folsäure geben. Dann werden die Zellen nämlich deutlich größer als normal, weil sie sich seltener teilen.
Zu klein werden sie z.B. bei unzureichender Menge an Eisen. 

• Mikrozytär: Zu klein (<83fl; Fentoliter)
• Makrozytär: Zu groß (>97fl; Fentoliter)

Das ist der rote Farbstoff in den roten Blutkörperchen! Er ist essenziell wichtig, da über diesen Farbstoff der Sauerstoff in der Lunge gebunden werden kann und von dort aus in den Körper transportiert werden kann.

Zur Produktion von Hämoglobin ist Eisen notwendig, denn genau daran bindet auch der Sauerstoff in der Lunge. Ist nicht genügend Eisen vorhanden, kann nicht ausreichend Hämoglobin gebildet werden. Das führt in den meisten Fällen zu einer Anämie.
Ist zu viel Eisen da, kann dies auch schädlich auf den Organismus  wirken. Die Erythrozyten und der Körper ist überladen mit Eisen, sodass es zu Ablagerungen in den verschiedenen Organen kommt, z.B. an der Iris oder in der Leber.

Als "Hämatokrit" bezeichnet man den Volumenanteil der zellulären Bestandteile im Blut. Dazu gehören mit 96% die Erythrozyten, den Rest bilden die Leukozyten und Thrombozyten.

• Hamätokrit Männer: 43-49 %
• Hämatokrit Frauen: 37-45 %

Sollte dein Wert über dem Normwert liegen, kann ist dies erst einmal ein Hinweis auf einen erhöhten Anteil an (wahrscheinlich) Erythrozyten. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

• Doping 
• Höhenanpassung 
• starkes Rauchen 
• Lungenerkrankung
• Dehydratation (~Wassermangel)

Sollte dein Hämatokrit-Wert unter dem Normwert liegen, kann auch dies verschiedene Ursachen haben, z.B.:

• Störungen der Blutbildung (Erythropoese)
• Chronische Niereninsuffizienz 
• Volumentherapie mit z.B. Kochsalzlösung 

Mean corpuscular volume
Das ist der Wert der Auskunft über die Größe deiner Erythrozyten gibt.
Normwert: 83-97fl 

Mean corpuscular hemoglobin
Dieser Wert gibt Auskunft über die Beladung deiner Erythrozyten mit Hämoglobin. 

Er berechnet sich wie folgt:

MCH = Hämoglobinkonzentration [g/l] / Erythrozytenzahl [1/l]

Man unterscheidet ob zu viel oder zu wenig Hämoglobin pro Erythrozyten vorliegt

Normwert: 28 bis 33 pg (Pikogramm=10^-12g)

• Hypochrom: Zu wenig (<28pg)
• Hyperchrom: Zu viel (>33pg)

Eine hypochrome Anämie tritt meist bei Eisenmangel auf.
Eine hyperchrome Anämie kommt bei Vitamin B12 und Folsäure-Mangel vor.

Die Leukozyten umfassen mehrere verschiedene Zelltypen. 
Sie sind grundsätzlich für die Abwehr in unserem Blut zuständig. 
Da wird ständig irgendwelche Gefahren ausgesetzt sind, brauchen wir auch immer eine gewisse Anzahl an Leukozyten, damit wir nicht erkranken. 

Sollte die Anzahl einmal über den Normwert schreiten, gibt uns das einen Hinweis darauf, dass wahrscheinlich eine Entzündung im Körper vorliegt. Das musst du nicht mal zwingend merken. Dein Körper macht einfach!
Der Wert kann auch mal unter der Norm liegen. Dann bist du erhöhter Gefahr ausgesetzt dich mit fremden Erregern zu infizieren. Ursachen können z.B. Blutbildungsstörungen im Knochenmark sein oder aber zur Krebstherapie eingesetzte Medikamente, die die Zellteilung hemmen (Zytostatika)

• Normwerte: 4000-10.000/µl
• Leukozytopenie: <4000/µl
• Leukozytose: 10.000/µl

Mehr Infos, was die Leukozyten genau machen und welche Zellen dazu gehören, findest du unter dem Button. Schau mal rein! 

Die Thrombozyten haben wie auch die Erythrozyten und die Leukozyten eine wichtige Funktion: Sie sind für die Blutgerinnung zuständig.

Was heißt das konkret?
Wenn du dich verletzt und es Blutet aus der Wunde, dann hört genau das irgendwann auf. Dafür sind die Thrombozyten zuständig, die quasi wie ein Blutpflaster mit starkem Kleber funktioniert.
In einer Wunde kleben Hunderttausende dieser Zellen zusammen und verhindern so, dass du weiter blutest. Sie schütten daneben auch Botenstoffe aus, die zu einer Verengung der Blutgefäße führt. 

Thrombozyten haben den Bruchteil der Größe eines Erythrozyten.
Damit unsere Blutgerinnung ausreichend funktioniert ist nicht nur deren generelle Funktionalität wichtig sondern auch eine ausreichende Anzahl an Zellen von Nöten.

• Normwerte: 100.000-400.000/µl
• Thromobozytopenie: <80.000/µl
• Thrombozytose: >450.000/µl

Die Ursachen einer Thrombozytose als auch einer Thrombozytopenie sind sehr vielfältig.

Thrombozytose

• Akute Blutungen 
• Splenektomie (Milzentfernung)
• Myeloproliferative Erkrankungen (z.B. Essenzielle Thrombozytämie)
• Schwangerschaft
• Chronische Entzündungen

Die Thrombozytose geht mit einer erhöhten Gefahr von Thrombosen einher! Hier sollten die Werte dringend regelmäßig überprüft werden und notfalls therapeutisch eingegriffen werden.

Thrombozytopenie

• Angeborene Bildungsstörungen (z.B. Wiskott-Aldrich-Syndrom, Fanconi-Anämie, TAR-Syndrom)
• Erworbene Bildungsstörungen (z.B. medikamentös [Zytostatika], Bleivergiftung, Bestrahlung, Vit.-B12- und Folsäure-Mangel)
• Verbrauchskoagulopathie
• Antikörperreaktionen (z.B. Transfusionszwischenfall, Lupus erythematodes)

Die Thrombozytopenie kann noch eine Vielzahl mehr an Ursachen machen und muss deshalb gut untersucht werden. Grundsätzlich führt eine Thrombozytopenie zu einer erhöhten Blutungsneigung. Das kann sich z.B. Hämatome ("Blaue Flecken"), Nasen oder Zahnfleischbluten äußern.
Sollten die Werte drastisch sinken (<30.000/µl) können auch Blut im Stuhl oder schwere Hirnblutungen. In solchen Fällen müssen unbedingt Thrombozytenkonzentrate transfundiert werden! Die könnt ihr auch spenden!